Glücksperspektiven
Es gibt eine Sache, die ich in letzter Zeit gelernt habe: Was wirklich unglücklich macht, ist das Denken in großen Kategorien, in zeitlichen wie in gesellschaftlichen. Beispielsweise das Nachdenken über die letzten Monate oder vielleicht sogar Jahre. In einem einzigen Moment versucht man dann Entwicklungen, die langsam entstanden oder gar widersprüchlich sind, und Erfahrungen, die vielleicht noch nicht einmal verarbeitet sind, auf eine große gesamtbiographische Linie zu bringen und ordentlich im Regal der eigenen Selbstwerdung einzusortieren. Zu dieser absurd großen zeitlichen Perspektive, die alle Schattierungen und alle Zwischentöne des Moments übergeht, kommen in diesem Prozess allerdings noch die großen Kategorien […]