Archiv für den Monat: März 2006

Französische Lehrer-Streik-Kultur

Eine Freundin, die gerade in Frankreich ist, hat mir geschrieben, wie der Streik in einer französischen Schule abläuft: Die Lehrer sitzen im Lehrerzimmer und warten die ganze Zeit, weil sie ja für ihr Gehalt da sein müssen. Zu jeder Unterrrichts-Stunde gehen sie ins Klassenzimmer und stellen die Nicht-Anwesenheit aller Schüler fest. Dann gehen sie wieder ins Lehrerzimmer und trinken Kaffee und warten.

2006-03-30T21:34:00+02:0030. März, 2006|Allgemein|0 Kommentare

Flirtkurs I: Das Lächeln

Momentan habe ich bei zwei erfahrenen Coaches (erfahren, weil sie Frauen sind) einen Bibliotheks-Flirt-Kurs belegt.
Das erste, was ich heute gelernt habe, ist, dass es nicht wichtig ist, Aufmerksamkeit zu wecken, sondern Aufmerksamkeit zu zeigen. Ich war davon ausgegangen, dass auch Frauen die ganze Zeit mit ihrem Blick Männer mustern und nach Aussehen kategorisieren. Ich dachte, da müsste ich dann schon auffallen, wenn ich sie einfach anschaue. Aber bisher stand ich dem wichtigsten Mittel des Anschauens skeptisch gegenüber: Dem Lächeln. Ich blickte einfach nur, weil ich dachte, dass würde schon genügen. Ein Lächeln kann doch so leicht falsch verstanden werden: Warum […]

2006-03-30T20:42:00+02:0030. März, 2006|Allgemein|0 Kommentare

Beeindruckende Alltags-Absurditäten

Ich habe nur Respekt vor Ideen und Texten, wenn ich merke, dass ich darauf nicht nach zehnminütigem Nachdenken zu diesem Thema auch gekommen wäre. Beim Poetry-Slam im Kassablanca beispielsweise gewann ein Berliner Slammer mit einem Text darüber, wie er in seinem Haus gegen die Briefkasten-Werbeflut vorgehen würde. Es war abzusehen, dass er für den Werbe-Spammer eine Odyssee durchs Haus erfinden musste. Diese Reise hat er wirklich gut auf die Spitze getrieben, aber trotzdessen blieb sie sehr vorhersehbar.
Gleichzeitig finde ich es auch beeindruckend, wenn sich jemand über ganz kleine Sachen unverhältnismäßig große oder tiefschürfende Gedanken macht und so den Alltag und […]

2006-03-30T00:05:00+02:0030. März, 2006|Allgemein|0 Kommentare

How to condemn

Nur mal ein fiktives Beispiel für die schöne englische Redewendung “to damn by faint praise”: Die Knöpfe an deiner neuen Jacke sind schön. Oder: Das Licht bei der ‘Hermannsschlacht’ (Theaterstück) war wirklich sehr gut.

2006-03-29T17:35:00+02:0029. März, 2006|Allgemein|0 Kommentare

Beziehungsperspektiven

Meiner Erfahrung nach kann es bei jeder Geschichte zwei völlig verschiedene Sichtweisen auf den Hauptdarsteller geben: Einen involvierten, sorgevollen Blick und einen abgekühlten, faktenorientierten Metablick.
Ein Beispiel: Eine gute Freundin von mir war den reinen Fakten nach in den letzten fünf Jahren nie Single. Sie hangelte sich von einem Freund zum nächsten. Zufälligerweise war es immer so, dass der neue schon am Horizont erschien, als der alte gerade am untergehen war. So könnte man das sehen. Aber ich war involviert, ich war dabei, habe jedes Zögern, jedes Zweifeln, viel Freude, viel Leid miterlebt: Ich weiß, dass die reinen Fakten täuschen, dass […]

2006-03-29T09:09:00+02:0029. März, 2006|Allgemein|0 Kommentare
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