Was einmal geschrieben werden sollte: Das Schwarzbuch der Bürgerrechte. Darin sollte einmal ausführlich beleuchtet werden, wie die liberalen Rechte (Recht auf Privatsphäre und Eigentum) im Zuge der Terrorismus-Bekämpfung und der Wirtschafts-Hörigkeit ausgehöhlt werden.
Was einmal gefilmt werden sollte: Die Bürokratie. Die Handlungen einer Bürgeramtsmitarbeiterin nach dem einfachen Wunsch, ein stillgelegtes Auto wieder anzumelden. Das Staunen wich der Angst. Sie rotierte etwa fünf Minuten: druckte, schnitt, unterschrieb, pauschte, druckte, legte weg, unterschrieb, klebte, druckte, verlangte Geld und Unterschrift.
(Aber das Schlimmste daran: Was sie mir gab, war nicht wirklich durchdacht. Man könnte doch vermuten, dass wenn neue Fahrzeugbriefe eingeführt werden, jemand darüber nachdenkt, ob sie denn passend faltbar sind. Fehlanzeige. Außerdem muss ich im Auto ein Extra-A4-Blatt mitschleppen, auf dem steht, welche Bereifung für mein Auto zusätzlich zulässig ist. Diese (wahrscheinliche) deutsche Norm wurde bei den neuen europäischen Fahrzeugbriefen leider nicht berücksichtigt. So müssen nun leider alle Fahrer dieses wichtige Blatt mitnehmen, um sie – auch gegenüber der Polizei – einhalten zu können.)
erstens hei?t das b?rgerb?ro und zweitens geschehen da auch manchmal wunder, nicht durchg?ngig – sonst w?re es ja nicht das b?rgerb?ro, aber in ans?tzen: so z.B. gestern:
um meinen neuen internationalen reisepass zu beantragen ging ich schonmal halb 11 hin, um eine Nummer zu ziehen, damit ich gegen 12 dran bin. Nun das Wunder: der warteraum war leer, ich zog Nr. 86, aufgerufen worden war Nr. 85.
Ich raste raus, um meine Dokumente und Geld zu holen. Ich raste wieder rein, da (neues Wunder) wurde Nr. 84 aufgerufen. Aus jugendlichem Leichtsinn ging ich rein und wurde gleich wieder resolut rausgeschickt (immerhin ist das das B?rgerb?ro, und wenn Kleinb?rger irgendwo das Licht der Macht aufleuchten sehen, lassen sie es brennen, so stark und so lange es geht), ich h?tte Nr. 86 und sei noch nicht dran. Verbl?fft wartete ich drau?en, welche Nummer aufgerufen werden w?rde: es war die 87. Ich ging wieder rein und mu?te nach einem kurzen schu?artigen Wortwechsel leider bedient werden, was speziell f?r die Verweisungswortf?hrerin eine pers?nliche Niederlage war.
Dann kamen noch die ?blichen Z?gerlichkeiten, die in anderen L?ndern Bestechungsbereitschaft signalisieren, ob das Bild jetzt so richtig sei, aber schlie?lich ging alles unfallfrei seinen b?rokratischen Gang.
Dann haben wir uns ja knapp verpasst, ich war halb 12 da. Ich h?tte nicht gedacht, dass eine funktionierende B?rokratie antisozial wirken w?rde. W?re alles mit rechten Dingen zugegangen, h?tten wir uns dort getroffen und ich h?tte dir Geld f?r deine Wartenummer geben k?nnen, weil ich es eilig hatte. Aber auch bei mir war es leer. Wer wei?, wen ich dadurch verpasst habe.