Archiv für den Monat: Dezember 2006

Verzweiflung und Volksmusik

In der Süddeutschen findet sich heute ein interessantes Essay über Florian Silbereisen, den Guru der Volksmusik. Der Autor versucht zu verstehen, wie ein junger Mensch diese schauspielerischen Fähigkeiten, dieses amerikanische Super-Smile-Gesicht so sauber anlegen kann, als hätte er nie etwas anderes getan. Und vermutlich ist es auch so. Meine Theorie, leicht psychologisierend: Vermutlich ein Außenseiter in der Schule, Akkordeon-spielend, eine Vorliebe für die Musik der Älteren (Anmerkung: Vergleich, da unpassend gelöscht), stürzt sich mit kindlichem Enthusiasmus in diese Nische, in der er so erfolgreich ist, eine Ebene, die seine Klassenkameraden nie verstehen werden. Es ist – ohne Ironie – […]

2006-12-14T10:23:00+01:0014. Dezember, 2006|Allgemein|2 Kommentare

Medien und Angst?

Ein Zusammenhang, der mich weitaus mehr interessieren würde als der von Computerspielen/Medien und Gewalt, wäre der von Medien und Angst. Meine Vermutung: Medien (insbesondere Filme) multiplizieren und erschaffen Ängste, die es vorher so nicht gab: Die Angst, sich alleine im Wald zu bewegen, wenn es dunkel ist; im eigenen Haus bei kleinsten Geräuschen einen Einbrecher zu wittern; Anhalter nicht mehr mitzunehmen, weil diese einen überfallen oder Massenmörder sein könnten. Die filmische Darstellung hinterfragt die natürliche Sicherheit, mit der man sich in diesen Situationen bewegen würde, sie schafft einen Möglichkeitsraum, der fernab der Realität ist.

2006-12-07T08:51:00+01:007. Dezember, 2006|Allgemein|2 Kommentare

Mitbewohnercasting durch StudiVZ

Ich hatte bisher beim StudiVz nur so rumgestöbert und kaum einen Sinn in echter Recherche gesehen. Nun aber, da wir einen neuen Mitbewohner suchen, erweist es sich in Kombination mit Google als sehr schlagkräftig. Leute, die keine Google-Spuren hinterlassen haben, haben sich freiwillig ins StudiVZ eingetragen. So kann man schonmal deren Freunde sehen und evaluieren, ob sie in die eigene WG passen.
Sinnvoll wäre etwa folgender Ablauf: Ein Anrufer schickt per SMS seinen Namen. Ich recherchiere ihn und schreibe ihm dann zurück, ob es für ihn Sinn macht vorbeizukommen. Noch einfacher wäre es natürlich, wenn meine Mitbewohner und ich im StudiVz […]

2006-12-05T14:49:00+01:005. Dezember, 2006|Allgemein|2 Kommentare

Eine Geschichte vom Verlust des Besonderen

Es ist schade, dass der Weihnachtsmann so omnipräsent geworden ist. Kam er früher nur zu Weihnachten ins Haus, während Vati zufälligerweise verschwunden war, so ist er nun in jedem Einkaufscenter in einer kleinen einfallslosen Weihnachtsshow zu sehen, in der er Geschenke verteilen und Gewinnspiele moderieren darf. Was unterscheidet denn diesen Weihnachtsmann in den Augen eines Kindes von dem Weihnachtsmann, der dann zu ihm nach Hause kommt? Nichts. Nur, dass er immer da ist. Der Weihnachtsmann war etwas Besonderes für einen besonderen Moment. Nun sind die Kostüme (mehr ist es wohl nicht) industriell herstellbar und die jobsuchenden Studenten (mehr braucht es […]

2006-12-04T16:56:00+01:004. Dezember, 2006|Allgemein|2 Kommentare
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