Archiv für den Monat: Oktober 2006

Nachtrag zum Leben

So viele Dinge geschehen unkommentiert. Nachtragend kann ich sie kaum fassen.
1. Wieder einmal habe ich die verstörende Macht des Trinkens gesehen. Ich habe sie gesehen in einem Autounfall, bei dem zwei Autos rasend schnell und in Zeitlupe aufeinander zurasen und es klar war, was passieren wird. Es bedürfte nur eines Fingerzeigs, dies abzuwenden. Aber der Finger torkelt, schwankt, ist fast glücklich, dem ganzen nur beizuwohnen. Es ist ein sinnloses Lächeln, das mit all dem, was passieren wird, nicht vereinbar ist.
2. Und eigentlich wollte ich – nach all diesen Abmahnandrohungen – auf das stille Leid eines ehemaligen Chefredakteurs aufmerksam machen, der […]

2006-10-13T02:27:00+02:0013. Oktober, 2006|Allgemein|2 Kommentare

Der Talent-Tag

Sebastian Reuter hat eine eigene große Fotoausstellung bekommen.
Es sollte einen Tag geben, an dem die hochgerüsteten Fotografen mal ihr Equipment mit den talentierten Fotografen tauschen.
Aber die meisten Talentierten fürchten das Werkzeug, die Auseinandersetzung mit der Technik. Sie fürchten das Tausendfüßerdilemma: Nur laufen zu können, solange sie es unbewusst machen. Jede Frage nach dem “Wie” zerstört ihren natürlichen Rhythmus. Dass Laufen auch harte choreographische Arbeit ist, erkennen sie nicht. Deshalb werden oft eher die durchschnittlich Talentierten berühmt. Was ihnen an Talent fehlt, ersetzt ein Pragmatismus des Könnenwollens.

2006-10-09T23:50:00+02:009. Oktober, 2006|Allgemein|1 Kommentar

Folge den drei Punkten …

Früher wurde mir oft vorgeworfen, dass ich meine Sätze nie zu Ende führen würde – es mithin schwer sei meinen Worten zu folgen. Das ist heute immer noch so. Nur weiß ich heute, warum das so ist: Weil ich ein Deutscher bin. Gerade habe ich nämlich diesen schönen Satz gefunden: “Die Dialektik, verstanden als die Fähigkeit, von allem, was man sagt, das Gegenteil gleich mitzudenken, ist ein Erzeugnis der deutschen Universitätsphilosophie.” Nun, was soll ich sagen, so geht es mir. Meine Gedanken, meist Einwände und Einschränkungen, überholen meine Worte. Warum ist es auch möglich schneller zu denken, als zu sprechen? […]

2006-10-09T23:44:00+02:009. Oktober, 2006|Allgemein|0 Kommentare

Diese elendigen Wortsparfüchse

Viele Menschen wissen den Wert der kleinen Wörter nicht zu schätzen. Auch, sonst, ebenso, dann, dafür, damit, aber, nur, sehr, dabei, etc. Sie nennen sie ebenso abschätzig wie unwissend Füllwörter. Dabei sind es gerade diese Wörter, die einem Text Kohärenz und Fluss geben. Alles andere wird abgehacktes und kastriertes Legodeutsch. Das kann man bewusst als Stilmittel einsetzen, aber nicht in einem auf Verständlichkeit und Zusammenhang zielenden Text.

2006-10-08T14:34:00+02:008. Oktober, 2006|Allgemein|2 Kommentare

Preisverleihung

Und der Gewinner des Preises “Wie gestalte ich ein Programm möglichst unverständlich und entnervend” ist … langsam den Briefumschlag öffnend…. kurze Atempause einlegend … Adobe! Mit seinem Programm Indesign CS2.
Bitte kommen sie nach vorne! Trauen sie sich ruhig. Wir sprechen nun mit Bruce Chizen, dem Vorstandschef.
Wie haben sie es geschafft, Indesign so zu gestalten, dass selbst wohlwollende User zweifelnd davor sitzen?
Chizen: Zunächst einmal danke ich allen, die unser Produkt gekauft haben für ihr Vertrauen. Wir werden es auch weiterhin enttäuschen. Außerdem danke ich unseren Entwicklern, die es in wochenlanger Kleinstarbeit geschafft haben, einfache Funktionen wie das Ändern der Textfarbe oder […]

2006-10-07T19:04:00+02:007. Oktober, 2006|Allgemein|0 Kommentare
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