Archiv für den Monat: Januar 2006

Vertönte Wirklichkeit

Es gibt nun schon seit längerem ein Revival der Idee des guten alten Walkman. Der Discman war der Tiefpunkt der mobilen Musikindustrie, jetzt mit den neuen MP3-Playern lebt diese Tradition wieder auf. Was ich mich aber die ganze Zeit fragte war, was der Unterschied zum normalen Laufen sei.
Neulich sah ich Hana-Bi, einen ziemlich brutalen Film. Hier nun das Ende: Nach einer langen aber auch schönen Reise mit seiner krebskranken Frau kommt der Hauptdarsteller zu einem traumhaften japanischen Strand. Es ist der Höhepunkt ihrer Reise zu zweit, die er ihr geschenkt hatte, da sie nicht mehr lange zu leben hatte. Man […]

2006-01-18T00:21:00+01:0018. Januar, 2006|Allgemein|0 Kommentare

Das Liebes- und Arbeitsverhältnis

Das wirtschaftliche Denken durchstrahlt alles und macht auch vor der Liebe nicht halt. Dieser Gedanke ist alt. Schön ist es aber trotzdem ihn ab und an zu verwirklichen. Er treibt die schönsten Blüten, solange man die Äußerung nicht als Überquerung des Rubikon begreift.
Mit den Beziehungen ist es so wie mit der Arbeit.
Da gibt es zum einen die Langzeitbeziehungslosen, die manchmal ein Vorstellungsgespräch haben, aber auf die Stelle einfach nicht passen. Die meisten haben sich schon soweit mental von der Arbeit entfernt, dass sie kaum noch die Anstrengungen aufbringen eine Arbeit anzunehmen oder geschweige denn die Fähigkeiten behalten. Für sie wäre […]

2006-01-18T00:08:00+01:0018. Januar, 2006|Allgemein|0 Kommentare

Die Gegenwart der Vergangenheit

Proust schrieb einmal über ein interessantes Phänomen: Über die Bewegung der Dinge um uns herum. Die Dinge stehen nicht so fest wie wir sie sehen. Sie oszillieren, in ihnen vereinen sich Gegenwart und Vergangenheit. Man merkt es meist nur in dem Moment, in dem man aufwacht. Das Bewusstsein ist noch nicht da, konnte die Gegenwart noch nicht festlegen. Einen Moment lang schweben all die verschiedenen Zimmer, in denen man einmal geschlafen hat, vor dem inneren Auge. Sie sind wie Kleider, die man dem Raum anhält und schaut, ob sie denn passen könnten. Meist ist der Moment nach ein, zwei Sekunden […]

2006-01-14T11:11:00+01:0014. Januar, 2006|Allgemein|4 Kommentare

Verquere Rhetorik

Der “Kampf gegen den Terrorismus” ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Das sagt Angela Merkel im ARD-Interview. Niemand stört sich daran, es scheint plausibel.
Dabei ist der Terrorismus nur medial viel präsenter als alle gewichtigeren Probleme. Er scheint uns in unserem Existenzrecht zu bedrohen. Das wird jedenfalls von der Politik suggeriert. Dafür müssen schonmal Bürgerrechte eingeschränkt werden. Vielleicht ist der Kampf gegen den Terrorismus daher unsere größte Herausforderung: Weil wir an ihm lernen können, was unsere Freiheit eigentlich bedeutet. Es geht daher nicht darum den Terrorismus zu besiegen, sondern unsere Impulse, unsere Reflexe wieder eines demokratischen Staates würdig zu […]

2006-01-13T22:46:00+01:0013. Januar, 2006|Allgemein|0 Kommentare

Der mediale Amtsbonus

Angela Merkel ist nun im Politbarometer die beliebteste Politikerin Deutschlands. Abgesehen von dem fraglichen Meldungswert, ist das ein sehr schönes Beispiel für den beliebten Fehlschluss: Die sogennante Ich-Verzerrung. Bei niemandem in meinem Umfeld hat sich das Bild von Angela Merkel nur aufgrund der letzten zwei Monate gewandelt. Sie ist immer noch eine Machtpolitikerin mit dem Charme einer Fischfabriksarbeiterin. Leider steht mein Umfeld nicht für Deutschland, daher lässt sich leider nicht ausschließen, dass sie wirklich beliebter geworden ist. Was mich allerdings skeptisch macht, ist die Erinnerung daran, wie die meisten Medien die alte Regierung redaktionell bereits abgewählt hatten und Frau Merkel […]

2006-01-13T22:27:00+01:0013. Januar, 2006|Allgemein|0 Kommentare

Abgehangene Abende

Gestern erlebte ich meinen wirklich ersten komplett sinnlosen Kneipen-Abend. Und das ging so: Man trifft sich mit einer Freundin, um zu reden. Man wirft eine Münze, während man schon im ersten Lokal steht, welches Lokal man denn nehmen wolle. Man merkt, dass niemand die Lust hat woanders hin zu gehen. Während man noch nach einer Münze kramt, kommt ein Bekannter, der schon lange an der Bar gelauert hatte, und gesellt sich dazu. Man wirft die Münze und fängt sie nicht, sieht aber auf dem Boden, dass es Weggehen heißen würde. Man lügt leichterdings, weil man ja sowieso hier bleiben wollte, […]

2006-01-12T19:45:00+01:0012. Januar, 2006|Allgemein|0 Kommentare
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