Nun denn, es ist vollbracht: Die 25 sind erreicht. Ich habe schonmal vorsichtshalber gleich eine Vitamintablette genommen. Zudem habe ich mir als eigenes Geburtstagsgeschenk die Einsicht gegeben, dass ich den Imponierstapel mit “Zeit” und “Economist” nicht mehr brauche. Mit 25 brauche ich andere neue Wege mein intellektuelles Wunschdenken in meinem Zimmer zu symbolisieren. Vielleicht besorge ich mir ja eine Töpferscheibe oder ich lege einfach “Das Sein und das Nichts” von Sartre aufgeklappt auf meinen Nachttisch. Zuvor muss ich natürlich einige Unterstreichungen auf den Seiten davor vornehmen. Ich könnte auch die Nacht durchmachen und alle meine Bücher so präparieren. Das wäre wohl eine treffende Vorausschau auf die nächsten 25 Jahre.
Kommen jetzt nicht die Jahre des Darbens, des Arbeitens. Vielleicht ist das Leben ja wie eine Erkältung. Meine Mutter pflegte immer zu sagen: 3 Tage kommt sie, 3 Tage bleibt sie, 3 Tage geht sie. Nun denn, ich bin bis zur 25 gekommen, jetzt beginne ich wohl zu bleiben.