Immer wenn ich auf der Autobahn fahre, fasziniert mich die dortige Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen: Die Häuser, die neben der Autobahn stehen, sind nur einen Steinwurf weit entfernt und doch unendliche Kilometer von der Straße entfernt. Man müsste von dem Ort, der nur zwanzig Meter vom Haus weg ist, eine halbe Stunde fahren, um diese zwanzig Meter zu überwinden. Alles, was man von der Autobahn aus sieht, ist abgeschirmt, nahezu unerreichbar. Eine unsichtbare Grenze verläuft entlang der Autobahn – die der Mobilität. Deshalb ist es vermutlich auch so faszinierend, auf einer Autobahnbrücke zu stehen und den Verkehr zu beobachten. Man wird im Angesicht der ausgereizten menschlichen Mobilität auf die eigenen Füße zurückgeworfen, auf die vielen Kilometer, die man noch laufen muss und für die man unendlich mehr Zeit brauchen wird als diese Verleugner der Ortszeit.