Spam I: Die neuen Party-Kaugummis
Hier ist der mit Abstand beste Artikel, den ich seit langem gelesen habe. „The way we age now“ von Atul Gawande im New Yorker. Es ist ein wunderbar umfassender Blick auf das Phänomen des Alterns, erst wissenschaftlich, dann menschlich, dann zunehmend auch systemkritisch und philosophisch. Zudem ist er wunderbar geschrieben und spannend angelegt. Und, das ist ja heute recht selten der Fall, man weiß nach dem Artikel weitaus mehr als vorher.
Das ist mir nur gerade wieder eingefallen, nachdem ich mir das neue Politikmagazin im Internet „Der Politiker“ angesehen hatte und mit Bedauern feststellen musste, wie wenig journalistisch das […]
Irgendwann im Leben gewöhnt man sich daran, nur ganz bestimmte Muskeln zu benutzen. Wenn man sie benutzt, wenn man sie zeigen kann, fühlt man sich stark. Wenn es aber einmal, eines Tages, dazu kommt, dass man andere, unentdeckte und untrainierte Muskeln braucht, dann versagt man. Schnell hebt man dann den Kühlschrank mit zwei Fingern an, weil man das ja kann, und vergisst, dass man die Feder nicht mit beiden Händen halten kann.
Eigentlich hatte ich mir für die erste Thüringer Bloglesung Großartiges ausgedacht. Ich wollte, da ich Bloglesungen vor einiger Zeit schwer kritisiert hatte, mehr Internet und mehr Blog bieten, statt einfach nur alte Texte vorzulesen. Um die Pointe bereits vorwegzunehmen: Der Mut verließ mich aus diversen Gründen äußerst frühzeitig, so dass ich es nicht einmal wagte, “einfach” nur Texte zu lesen.
Aber ungeachtet dessen, hier nun meine Ideen, just so, als ob ich sie gleich ausführen würde. Am Anfang wollte ich völlig vermummt auf die Bühne kommen. Dann würde ich mit jedem Satz meines Textes eine Schicht ablegen. Da mir […]
Jena ist das München des Ostens! Freudetaumelnd lagen wir uns heute in den Armen. Das hatten wir nicht erwartet. Glückstrunken schluchzte ein Freund von mir: „Man sieht sich ja so selten von außen, und dann … (unverständlich, weil ihn die Freude übermannte) … ja, ja, und da weiß man nie, wo man steht.“ Ich pflichtete ihm gedankenversunken bei und meinte, treu dem Motto unserer Universität zum Jubiläum 2008 bereits heute folgend: “Wir leuchten, wir leuchten!” Und dann, als ich meinen kleinen Fauxpas bemerkt hatte (es heißt ja “Lichtgedanken”), ergänzte ich schnell noch: “Wir denken, wir denken!” Dann stimmten […]
Gestern sah ich zum zweiten Mal “Ein andalusischer Hund” von Dali und Bunuel. Diesmal als Stummfilm, mit der Live-Vertonung durch ein Streichquartett. Ein Musiker sprach ein paar einleitende Worte und sagte, dass der Film ihm jedesmal eine neue Perspektive eröffne und jeder seine eigene Interpretation habe, die (natürlich auch) richtig sei.
Vermutlich wurden über diesen Film bereits ganze Regalmeter an Büchern geschrieben. Und möglicherweise war die Einstellung der meisten gestrigen Kinobesucher auch richtig, dass dies ja Kunst sei und man dazu, wenn man dies denn vorher wisse, ein Glas Rotwein trinken müsse. (Man muss sich das vorstellen: Rotwein zu diesem Film!)
Ich […]