Allgemein

Französische Mager- und Mastsucht

Bisher dachte ich immer, das Einzige, was Deutschland anderen Ländern voraus hat, wäre die penible Mülltrennung. Dafür werden wir im Ausland ja oft belächelt. In Frankreich fand ich nun aber zwei kulturelle Phänomene, bei denen ich stolz war, dass es so etwas in Deutschland nicht gibt.
Zum einen die öffentliche Propagierung eines Schönheitsideal, das an Magersucht grenzt. In großflächigen Plakatanzeigen (in ganz Toulouse) und sogar TV-Werbespots wird für Abnehmmittel geworben. Immer sind unnatürlich dünne Frauen abgebildet. Inhalt des TV-Spots beispielsweise: Abends im Bett, er fragt sie: Was machst du denn? Sie antwortet: Abnehmen. Folgender Morgen: Sie steht auf und ihre Hose […]

2006-04-24T23:21:00+02:0024. April, 2006|Allgemein|0 Kommentare

Erfahrbar, kaum erzählbar

Nur ein kurzes Beispiel für die unten folgende These.
Es war nur ein kurzer Blick. Das braungegerbte und zerfurchte Gesicht des Franzosen, der entspannt an einem Aufgang lehnte, über ihm das Post-Schild des abgelegenen Pyrenäen-Dorfes. Und dann dieser Blick, der mein Fremdsein spiegelte, nicht negativ, sondern voller Neugier und Offenheit. Der Fremde, der in seinem kleinen roten Auto in Richtung Pass fährt und erst viel später feststellen wird, dass dieser noch winterhalber geschlossen ist. Aber das sagten die Augen nicht.
Für mich war dieser Blick besonders, weil er mich nach Frankreich zurückholte. Das Land durch das ich gefahren war, lag im Nirgendwo, […]

2006-04-23T11:51:00+02:0023. April, 2006|Allgemein|0 Kommentare

Der Fluch des Rückkehrens

Es gibt so viele Geschichten, die nicht erzählenswert sind, aber doch erlebenswert waren und erinnerungswert sind.
(Warum ist das so? Es ist schon schwer bei emotionalem Aufgewühltsein, seine Gefühle so zu vertonen, dass der andere sie verstehen kann. Meist kann er nur das wirklich verstehen, was er an sich selbst erfahren hat, was in ihm anklingt. Wenn aber die Transponierung bereits in Situationen, in denen die Melodie so offenkundig erklingen kann, kaum gelingt, wie kann sie dann im Alltag, in dem zum einen die Gefühle nicht so eindeutig hörbar sind und zum anderen alles auf Pointen, auf Spannung ausgerichtet ist, gelingen?
Wer […]

2006-04-23T11:38:00+02:0023. April, 2006|Allgemein|2 Kommentare

13 Stunden

13 Stunden Autofahrt würde ich hier gerne beschreiben, aber die französischen Tastaturen verhindern es. Nur soviel: Man kann seinem Koerper stark ueberlasten, den Preis dafuer zahlt man aber in jedem Fall. In meinem Fall nun in Kleingeld.
Nach zehn Stunden Fahrt bekommt man die ersten Halluzinationen: Ich freue mich ueber die Schilder am Strassenrand, die mir verkuenden, wieviele Menschen auf dem naechsten Streckenstueck gestorben sind. Ich sehe ein Renault-Autohaus und wundere mich kurz, weil ich kurzzeitig dachte, ich waere in Italien. Ich sehe den Schatten meines Autos und frage mich, ob es wirklich so lang ist. Gluecklicherweise fahre ich zum Abschluss […]

2006-04-18T13:06:00+02:0018. April, 2006|Allgemein|3 Kommentare

Korrektur

Die letzten beiden Einträge stimmen nicht: Sie zeigen nur eine Seite der Medaille, nämlich meine. Leider kann ich es nur schwer ermessen, wie es ist mit Erwartungshaltungen umzugehen, weil ich ja meist derjenige bin, der sie ausstrahlt und andere zwingt, sich damit einzurichten. Es ist eigentlich erstaunlich, wie gut ich bisher trotzdessen damit voran kam. Vielleicht führe ich das später noch etwas mehr aus. Soweit nur erstmal die dringend notwendige Korrektur.

2006-04-13T23:25:00+02:0013. April, 2006|Allgemein|0 Kommentare
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