Film

Ein filmisches Gegenbeispiel: Apus Welt

Nachdem ich hier ständig Filme verrreiße, will ich auch mal ein Gegenbeispiel geben. Es ist der dritte Teil der Apu-Trilogie von Satyajit Ray: Apus Welt. Ein Meisterwerk aus meiner Sicht. Die ersten beiden Teile der Trilogie waren bereits durch eine starke Bildsprache und eine nachfühlbare Handlung gekennzeichnet. Der dritte Teil geht aber weit über die ersten beiden Teile hinaus. Jeder Schnitt, jede Einstellung sitzt und besitzt eine eigene Ästhetik. Die Erzählung wird klar strukturiert weitergeführt, aber es wird auch Raum neben der Erzählung gelassen. Es muss nicht alles auserzählt werden. Es gibt Situationen, die wunderbar symbolisch verdichtet sind. Ich […]

2018-06-07T20:51:14+02:0020. Januar, 2010|Film|0 Kommentare

Die Möchtegern-Komödie. Kleiner Kurzverriss von „Soul Kitchen“

Bei den meisten Filmen entscheidet sich bereits in den ersten zwei Szenen, ob man sich in ihren Bann ziehen lassen wird. Wenn man dann außen vorbleibt, weil man beispielsweise die Hauptfigur unsympathsich oder unglaubwürdig findet, kann der Film einen nur noch durch ganz starke spätere Szenen in Bann ziehen. Ansonsten sieht man den Film nur noch in seinen Bauplänen, in dem, was er konstruieren möchte: Man steht also nicht leibhaftig in dem gefilmten Haus, lebt in den Akteuren auf, sondern schaut an einem unbequemen Schreibtisch sitzend auf die theoretischen Baupläne für das Haus und auf das ganze Möchtegern-Leben, was nach […]

2018-08-26T14:48:33+02:0030. Dezember, 2009|Film|0 Kommentare

Der monatliche Kurzverriss: Slumdog Millionär

Irgendwie irritiert mich das: Wieso steht meine Meinung oft so diametral anderen Meinungen entgegen? Besonders bei Filmen wird das immer wieder deutlich. Gestern sah ich „Slumdog Millionär“ in der Filmarena. Nach dem Film konnte ich mir das Lachen kaum verkneifen, weil ich ihn so klischeehaft und langweilig fand. Die meisten Befragten fanden den Film als gute durchschnittliche Unterhaltung, mehr nicht. Das kann ich verstehen. Aber nachdem ich nun die überaus positiven Kritiken gelesen habe, gerate ich wirklich ins Zweifeln: Wieso wird dieser Film so hoch gelobt? Warum in nahezu allen Rezensionen? Warum gibt es keine abweichenden Kritiker-Meinungen? Was fehlt meinem […]

2018-08-26T14:58:04+02:005. August, 2009|Film|6 Kommentare

Nachtrag zu Batman

Eine sehr treffende, wenn auch zu kurze, Kritik, gibt es beim New Yorker.

“Batman Begins” was grim and methodical, and this movie is grim and jammed together. The narrative isn’t shaped coherently to bring out contrasts and build toward a satisfying climax. “The Dark Knight” is constant climax; it’s always in a frenzy, and it goes on forever. Nothing is prepared for, and people show up and disappear without explanation; characters are eliminated with a casual nod. There are episodes that are expensively meaningless (a Hong Kong vignette, for instance), while crucial scenes are truncated at their most interesting point—such […]

2018-11-02T16:10:29+01:0013. September, 2008|Film|0 Kommentare

Batman – The Dark Knight. Der nötige Verriss

Der Film wird von vielen Kritikern hochgelobt (er soll sogar mit dem Paten verglichen worden sein), das Publikum scheint begeistert (Platz 3 bei den IMDB 250). Das ist mir sehr unverständlich. Die plausibelste Kritik habe ich bei den Fünf-Filmfreunden gelesen. Allerdings immer noch mit einer viel zu guten Bewertung (3,5 von 5). Der Film verdient maximal zwei von fünf Sternen.

Es ist unverständlich, warum der Film 2,5 Stunden geht und es dabei nicht einmal schafft, die Charaktere ausreichend glaubwürdig zu entwickeln. In nahezu jeder Szene des Films fehlt etwas. Man erahnt, was in der Szene ausgesagt werden sollte, wenn […]

2018-11-02T16:08:31+01:0012. September, 2008|Film|4 Kommentare

Indiana Jones und die Fehler des modernen Action-Kinos

Der neue Indiana-Jones-Film hat zwei große Schwächen, die mittlerweile wohl als typisch für das Action-Kino der Gegenwart zu bezeichnen sind.

Die fehlende Körperlichkeit

In einem Essay über den Film „Speed Racer“ verschriftlichte Tobias Kniebe das latente Unbehagen mit den Actionfilmen der Gegenwart sehr deutlich: Der Körper des Helden verliert seine Bedeutung, der Held wird unverwundbar und damit fast unsterblich. Das ist wesentlich eine Frage der Fiktionalität des Ganzen. Sicherlich kann man sich Action-Filme als absolute Fiktion erklären, doch dann verlieren sie zu großen Teilen ihre Spannung. Diese resultierte ursprünglich daraus, dass die Filme mit einem Bein in der Realität, all den […]

2018-11-02T18:09:10+01:0025. Mai, 2008|Film|4 Kommentare
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