Alltagsbeobachtungen

Stärker als die Angst

Der Versuch, stärker als die Angst zu sein, ist sinnlos. Stärker als die Angst wird nur die Angst selbst sein. Es ist, als ob man gegen sich selbst Squash spielen würde, man versucht den Ball, in diesem Fall die Angst, immer weiter weg zu donnern, sie immer heftiger zu zerstören, doch sie wird einem mit der gleichen Wucht, mit der gleichen eigenen Stärke wieder treffen und man wird sie wieder härter wegschlagen, um sich einen kurzen Moment der Ruhe zu verschaffen, einen Moment, der immer kürzer wird. Besser und auch weitaus schwieriger ist es, all das nicht als Kampf zu […]

2018-11-25T15:43:46+01:009. April, 2008|Alltagsbeobachtungen|0 Kommentare

Scheiß Film-Zerreder

Ich gebe es zu: Ich HASSE es, wenn jemand bei Filmen ständig dazwischen quatscht. Wieso muss das denn alles kommentiert werden? Ist das eine Form der Kommunikation? Mit wem reden die Menschen, die sich ständig fragen: Oh, wer war denn das, oh, wie kommt denn das? Wieso kann man Filmen nicht Zeit geben, sich zu entwickeln, die meisten Szenen, die meisten Personen werden eingeführt und auch erklärt? Wieso muss denn immer alles gleich auf dem Silbertablett serviert werden? Muss sich der Filmgenuss immer am Dümmsten Anzunehmenden Zuschauer (DAZ) orientieren? Wieso wird es toleriert, dass der DAZ das Filmvergnügen aller anderen […]

2018-11-25T16:26:25+01:008. April, 2008|Alltagsbeobachtungen|2 Kommentare

Wildes Gewinke aus dem Fragenstrudel

Ich leide weiterhin an fortgesetzter Sinnlosigkeit. Die Frage, warum man das alles macht, ist eine Frage, die immer wieder aus den seelischen Untiefen auftaucht, die aber paradoxerweise erst beantwortet werden kann, wenn sie wieder von selbst untertaucht und man sich nicht hemmungslos dem Fragenstrudel hingibt. Wie sinnlos: Man lebt nur dann gut und glücklich (und oberflächlich), wenn man sich all diese Fragen nicht mehr stellt. Aber kann es denn eine Antwort sein, wenn man einfach nur die Frage vergisst? Oder noch schwerwiegender: Ist die Antwort vielleicht sogar, die Frage zu vergessen?

Das schwierigste an der fortgesetzten Sinnlosigkeit ist, dass man sich […]

2018-11-25T17:36:39+01:007. März, 2008|Alltagsbeobachtungen|2 Kommentare

Risslos wie das Morgengrauen

Es ist ruhig geworden hier – und ich kann nicht prophezeien, ob es jemals wieder lauter werden wird. Es ist eine Angst vor dem geschriebenen Wort in mir, sie herrscht seit Monaten und lässt sich grundlos feiern.

Dennoch will ich an dieser Stelle auf eine Metapher aufmerksam machen, die ein bestimmtes Grundgefühl wunderbar spiegelt. Sie steht in Max Frischs “Mein Name sei Gantenbein”, so eingestreut, als gäbe es solche treffenden Bilder zuhauf. Aber das ist bei Frisch oft so.

Die Hauptfigur liegt im Krankenhaus, der Morgen graut. Ein Alptraum: “Ein Pferdekopf, mit Schaum vorm Gebiss, aufwiehernd, aber lautlos, versucht aus der Wand […]

2018-11-25T19:18:13+01:0016. November, 2007|Alltagsbeobachtungen|0 Kommentare

Wir sind München! Ein Bericht von der Freudesfront

Jena ist das München des Ostens! Freudetaumelnd lagen wir uns heute in den Armen. Das hatten wir nicht erwartet. Glückstrunken schluchzte ein Freund von mir: „Man sieht sich ja so selten von außen, und dann … (unverständlich, weil ihn die Freude übermannte) … ja, ja, und da weiß man nie, wo man steht.“ Ich pflichtete ihm gedankenversunken bei und meinte, treu dem Motto unserer Universität zum Jubiläum 2008 bereits heute folgend: “Wir leuchten, wir leuchten!” Und dann, als ich meinen kleinen Fauxpas bemerkt hatte (es heißt ja “Lichtgedanken”), ergänzte ich schnell noch: “Wir denken, wir denken!” Dann stimmten […]

2019-03-10T17:45:48+01:0027. März, 2007|Alltagsbeobachtungen|2 Kommentare
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