Steile These: Aufschreiben ist die moderne Form des Vergessens. Learning by doing war gestern, forgetting by writing ist heute. Sobald man etwas aus sich heraus aufs Papier fließen lässt, lässt das Gehirn den Gedanken los und klammert sich an die Materialität des Zettels. Anstelle des Gedankens merkt man sich den Zettel und die Tatsache, dass man ihn aufgeschrieben hat. Dies ist nun nicht neu, aber es gewinnt, wenn man es selbst erfährt, an Bedeutung. Teilweise ist das auch beim Blog so: Gedanken, die ich hatte und aufschrieb, vergaß ich schneller und konnte nur noch darauf verweisen, dass ich es auch im Blog geschrieben hatte. Dafür könnte man praktischerweise den Namen “abbloggen” nutzen, für das erstgenannte Lernphänomen wäre der Name “abschreiben” treffend. Den Gedanken habe ich abgeschrieben oder abgebloggt.