Ich bin Anfänger. In so vielem. Ich dachte immer, dass ich schon weit sei, schon 25 Jahre gelaufen sei. Aber das ist utopisch. Ich fange gerade erst an mich warmzumachen und den Trainingsanzug auszuziehen. Das zwischenmenschliche ist so weit, man selbst so zerknittert und zerwunden zwischen anderen. Sich selbst wahrzunehmen ist das schwierigste und es dann auch noch ausdrücken zu können, erfordert Jahre. Zumal es ja nicht einmal nur voran geht, sondern man auch die früheren Jahre wieder einholen muss und die kleine Strecke, die man damals unter Anleitung lief, nun alleine nachvollziehen muss. Und besonders schwierig ist es zu sehen, wann man getragen wurde und ob das überhaupt die eigene Richtung war.
Immer stärker spüre ich in letzter Zeit auch den Unterschied zwischen Wissen und Empfinden. Wissen ist nichts wert, es gibt nur Strukturen, Gleise für die Erfahrung. Diese würde sich aber auch einfach einen Weg durch das unwegsamste Seelen-Gelände bahnne. Es ist mithin egal, ob dort Gleise liegen oder nicht. Im Nachhinein schaut man dann auf die Karte und versucht nachzuvollziehen, welchen Weg man genommen hat und bildet sich oft ein, dass dort ja schon Gleise gelegen hätten.